Zu Beginn der Fastenzeit (5. März 2025) zeigte der ORF im ZIB Magazin einen kurzen Beitrag zum Thema Ernährungs-Apps.
Laut dem Beitrag nutzen bereits 6 % der Erwachsenen solche Ernährungs-Apps mit unterschiedlichen Zielen, z. B. um sich gesündere zu ernähren oder Gewicht zu reduzieren oder zu steigern.
Dabei wurde darauf hingewiesen, dass viele Apps eine detaillierte Dokumentation der Mahlzeiten erfordern. Dies stellt insbesondere bei selbst gekochtem Essen eine Herausforderung dar, da die genaue Zusammensetzung oft schwer zu erfassen ist. Die Mengenangaben sind oft ungenau, die Zusammensetzung verändert sich beim Kochen, komplexe Rezepte sind schwer zu analysieren oder die Apps enthalten nicht alle Zutaten.
Oft werden die Apps schnell wieder gelöscht, ohne die gewünschten Ziele zu erreichen. Es wird schlussgefolgert, dass die App zur jeweiligen Person passen muss. Viele Apps würden zwar Ernährungstipps geben, aber die Quelle der Tipps bleibt oft unklar.
Gesundheitspsychologin Laura König wurde im Beitrag interviewt und betonte, wie wichtig es sei, dass die App überhaupt relevantes und qualitativ hochwertiges Feedback bietet. Viele Apps würden zwar Ernährungstipps bieten, aber die Quelle der Tipps bleibe oft unklar. Man wisse nicht, ob überhaupt fachliches Personen involviert gewesen sei.
In Deutschland gibt es Ernährungs-Apps auf Rezept, es braucht dafür aber eine klinische Diagnose. In Österreich ist dieses Konzept ebenfalls vorgesehen, wird aber noch nicht angewendet.
Es ist also noch ein weiter Weg bis Apps gutes und fundiertes Feedback zur Ernährung liefern können.
Die bewährte Alternative ist die professionelle Hilfe durch Ernährungsberater:innen, die individuell abgestimmte und wissenschaftlich fundierte Beratung bieten. Dadurch werden nachhaltige Gewohnheiten geschaffen und die Abhängigkeit zu Apps verringert. Individuelle Beratung berücksichtigt außerdem häufig andere Aspekte, wie Vorlieben, gesundheitliche Voraussetzungen, Unverträglichkeiten oder Alltagssituationen. Für Ernährungsberater:innen ist die Analyse der Mahlzeit auch ohne exakte Mengenangaben möglich. Sie kennen die Zusammensetzung von Lebensmitteln sowie deren Veränderungen beim Kochen. Sie können nachfragen, wenn es Unklarheiten gibt. Sie erkennen Muster im Essverhalten (z. B. Stress oder Emotionen). Sie haben Tipps um Rezepte anzupassen ohne den Genuss zu verlieren.
Ernährungsberater:innen müssen aber nicht auf so manche Vorteile von Apps verzichten. Eine Ernährungstagebuch-App wie Nutrition Logs hilft bei der qualitativen Erfassung von Gewohnheiten und erleichtert Beraterinnen und Beratern gezieltes Feedback zu geben. Ebenso ist es für Kundinnen und Kunden leichter die eigenen Gewohnheiten zu erfassen und das ganz ohne Kalorien zählen.